NEUANFANG UND TRANSFORMATION
1993: Die Zeche Nordstern verfährt die letzte Schicht. Feature image
  • © Bild: Institut für Stadtgeschichte Gelsenkirchen

Ein Weg nach vorne

1990 ist mit dem Beschluss zur Schließung der Schachtanlage Nordstern 1/2 das Schicksal auch dieser Zeche zunächst besiegelt. Doch bereits im gleichen Jahr erhält Gelsenkirchen vom Zentralverband Gartenbau den Zuschlag für die Ausrichtung einer Bundesgartenschau im Jahr 1997, der ersten auf einer Industriebrache. Ein Jahr später startet ein vorbereitender Wettbewerb, ausgelobt von der neu gegründeten BUGA GmbH. Die Jury unter dem Vorsitz einer der IBA-Direktoren wählt 1992 die Arbeit der Arbeitsgemeinschaft der Marler Landschaftsarchitekten Prof. Pridik + Freese, des Hagener Architekturbüros PASD Architekten Feldmeier + Wrede und des Künstlers Dr. Horst Rellecke als besten Beitrag des Wettbewerbs aus.

Am 28. Februar 1993 dann verfährt Nordstern die letzte Schicht. Wenig später wird der überwiegende Teil der noch verbliebenen Tagesanlagen 1995 unter Denkmalschutz gestellt. Von Juli bis September fi ndet im Rahmen der IBA im selben Jahr ein Entwurfsseminar zur Zeche Nordstern statt. Ziel ist es, die herausragende Zechenarchitektur so zu erhalten, umzubauen und zu ergänzen, dass gleichzeitig Gewerbe- und Wohnnutzungen auf wirtschaftlich machbare Weise Platz finden können.

Ab 1994 beginnen Umbauarbeiten auf dem Gelände: Die 1953 errichtete Lohnhalle wird zum Presse- und Veranstaltungszentrum der BUGA GmbH hergerichtet. Die Kauengebäude von 1947 werden im Folgejahr zum Büro-/Technologiegebäude mit Zwischennutzung durch die BUGA 97 für Hallenschauen. Das Magazingebäude beherbergt seitdem die Gastronomie für den Nordsternpark. Werkstatt und Schreinerei werden 1996 für Entwicklungs-, Technologie- und Fertigungszwecke hergerichtet.

1997 öffnet die Bundesgartenschau auf Nordstern für 170 Tage ihre Pforten für die Öffentlichkeit. Nach der großen Blumen- und Pflanzenschau ist aus Nordstern ein großzügiger und vielfältiger Landschafts- und Gewerbepark mit angrenzender Wohnbebauung geworden.

Das Kernensemble um die beiden Schächte 1 und 2, in das temporär Blumenhallen eingezogen waren, steht jedoch wieder leer und droht zu verfallen.

 

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